Samstag, 13. Juni 2020

New Year / New Me?

Es ist nun schon über vier Jahre her, seit ich zum letzten Mal einen Blogeintrag geschrieben habe. Vier Jahre, in denen viel passiert ist. Vier wunderschöne Jahre. Ein Jahr davon voller Trauer, Enttäuschung und Verletzung.

Ich weiß nicht genau, wieso ich das jetzt abtippen möchte, aber ich denke es wird mir helfen, vieles zu verarbeiten und damit abzuschließen.

Noch im letzten Blogeintrag habe ich erwähnt, dass ich „seit 8 Monaten einen Freund habe“. Ja, ihr könnt euch denken womit die Trauer, die Enttäuschung und die Verletzungen zu tun haben. Wir sind getrennt, seit September/Oktober letzten Jahres. Noch immer muss ich fast täglich an ihn denken. Was er mir angetan hat. Und dennoch muss ich auch immer wieder an die schönen Momente mit ihm denken. Es lässt mich nicht los.

Ich bin Ende April aus unserer gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Er hatte zu dem Zeitpunkt längst nur noch „offiziell“ hier gewohnt, inoffiziell war er schon bei seinem Neuen eingezogen. Tatsächlich hatte es keinen Monat gedauert, da hatte er ihn schon. Es ist sein Arbeitskollege. Das ist so bitter.
Immer wieder sehe ich Fotos von ihm. Vor zwei Jahren war er zum Beispiel einige Wochen in China. Dort gab es eine Tafel mit Steckbuchstaben „Ich liebe Dominik“ stand hinter ihm. Er im Vordergrund. Es tut weh. Noch zu meinem Geburtstag letztes Jahr bekam ich eine Karte von ihm, dass ich das Wichtigste in seinem Leben bin und er mich über alles liebt. Was eine Lüge.

Ich wohne jetzt also seit Mai in Dortmund. Es ist eine kleine 1-Zimmer-Wohnung mit 24qm². Ja, die Wohnung ist klein aber sie reicht mir so. Immerhin habe ich sogar eine Terrasse. Das ist ziemlich cool. Sobald ich etwas flüssiger bin möchte ich sie auch endlich mal etwas verschönern und ggf. ein bisschen Gemüse anbauen. Ich habe mich schon relativ gut hier eingelebt.

Noch immer Träume ich von ihm. Meine Mutter hat mir gesagt, dass das wahrscheinlich daran liegt, dass ich erst jetzt richtig anfange zu verarbeiten, dass mich die gemeinsame Wohnung davon abgehalten hat. Wir hatten einen gemeinsamen Hund, Mamoru. Mein Plan war es eigentlich, dass ich ihm immer wieder schreibe und mich nach Mamoru erkundige. Aber es tut so weh. Letztendlich habe ich mich dazu entschlossen, ihm gar nicht mehr zu schreiben. Auch dies tut weh, aber ich denke, das ist das Beste. Sonst kann ich nicht loslassen. Ich brauche einen harten Cut.

All die Dinge, all die Lügen die er mir angetan hat. Warum ist das bei mir nicht im Vordergrund? Warum kann ich nicht einfach wütend sein? Nein, stattdessen bin ich einfach nur traurig und einsam.
Wow, eigentlich wollte ich gar nicht so viel schreiben. Von ihm. Über uns. Eigentlich wollte ich, dass dies ein positiver Eintrag wird. Stattdessen tippe ich diese Zeilen mit Tränen in den Augen.

Warum bin ich nach Dortmund gezogen?

Ich habe vor Grundschullehramt an der TU Dortmund zu studieren. Derzeit arbeite ich als Pädagogische Betreuung in einer OGS (Offenen-Ganztags-Schule) und es macht mir unheimlich Spaß Zeit mit den Kiddys zu verbringen. Witzig, irgendwie. Eigentlich wollte ich nie mit Kindern arbeiten. Aber der Job hat mich tatsächlich eines Besseren belehrt. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich etwas Panik vor dem Studium habe. Ich werde viel Mathe haben und das ist etwas, das mir überhaupt nicht liegt.

Sollte es tatsächlich Leute geben, die meine früheren Einträge lesen, hier eine kurze Info: Das Japanologie-Studium hatte ich abgebrochen, da es mir zu viel wurde. Dafür habe ich eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement abgeschlossen, auch wenn dies Jahre waren, die mich unheimlich gequält haben aufgrund meiner Chefin. Aber hey, diese Zeit ist vorbei und momentan geht es mir, wenn man mal von dem ganzen romantischen Kram absieht, ziemlich gut.

Es tut gut, zu schreiben. Es hat mir gefehlt.

Was ich eigentlich mit diesem Blogeintrag sagen wollte:

Ich habe einen neuen Job gefunden.
Ich habe eine neue Wohnung gefunden.
Ich wohne in einer neuen Stadt.
Ich bin Single (und ich wünsche mir im Moment wieder sehr, Liebe zu erfahren. So kitschig es auch klingt.)
Ich überlege nochmal zu studieren.
Und ich habe morgen Geburtstag. Yay… 

Ich möchte wieder glücklich werden.

Vielleicht bis bald,

Dominik