Es ist nun schon über vier Jahre her, seit ich zum letzten
Mal einen Blogeintrag geschrieben habe. Vier Jahre, in denen viel passiert ist.
Vier wunderschöne Jahre. Ein Jahr davon voller Trauer, Enttäuschung und Verletzung.
Ich weiß nicht genau, wieso ich das jetzt abtippen möchte, aber
ich denke es wird mir helfen, vieles zu verarbeiten und damit abzuschließen.
Noch im letzten Blogeintrag habe ich erwähnt, dass ich „seit
8 Monaten einen Freund habe“. Ja, ihr könnt euch denken womit die Trauer, die
Enttäuschung und die Verletzungen zu tun haben. Wir sind getrennt, seit
September/Oktober letzten Jahres. Noch immer muss ich fast täglich an ihn
denken. Was er mir angetan hat. Und dennoch muss ich auch immer wieder an die
schönen Momente mit ihm denken. Es lässt mich nicht los.
Ich bin Ende April aus unserer gemeinsamen Wohnung
ausgezogen. Er hatte zu dem Zeitpunkt längst nur noch „offiziell“ hier gewohnt,
inoffiziell war er schon bei seinem Neuen eingezogen. Tatsächlich hatte es keinen
Monat gedauert, da hatte er ihn schon. Es ist sein Arbeitskollege. Das ist so
bitter.
Immer wieder sehe ich Fotos von ihm. Vor zwei Jahren war er
zum Beispiel einige Wochen in China. Dort gab es eine Tafel mit Steckbuchstaben
„Ich liebe Dominik“ stand hinter ihm. Er im Vordergrund. Es tut weh. Noch zu
meinem Geburtstag letztes Jahr bekam ich eine Karte von ihm, dass ich das
Wichtigste in seinem Leben bin und er mich über alles liebt. Was eine Lüge.
Ich wohne jetzt also seit Mai in Dortmund. Es ist eine
kleine 1-Zimmer-Wohnung mit 24qm². Ja, die Wohnung ist klein aber sie reicht mir
so. Immerhin habe ich sogar eine Terrasse. Das ist ziemlich cool. Sobald ich
etwas flüssiger bin möchte ich sie auch endlich mal etwas verschönern und ggf.
ein bisschen Gemüse anbauen. Ich habe mich schon relativ gut hier eingelebt.
Noch immer Träume ich von ihm. Meine Mutter hat mir gesagt,
dass das wahrscheinlich daran liegt, dass ich erst jetzt richtig anfange zu
verarbeiten, dass mich die gemeinsame Wohnung davon abgehalten hat. Wir hatten
einen gemeinsamen Hund, Mamoru. Mein Plan war es eigentlich, dass ich ihm immer
wieder schreibe und mich nach Mamoru erkundige. Aber es tut so weh. Letztendlich
habe ich mich dazu entschlossen, ihm gar nicht mehr zu schreiben. Auch dies tut
weh, aber ich denke, das ist das Beste. Sonst kann ich nicht loslassen. Ich
brauche einen harten Cut.
All die Dinge, all die Lügen die er mir angetan hat. Warum
ist das bei mir nicht im Vordergrund? Warum kann ich nicht einfach wütend sein?
Nein, stattdessen bin ich einfach nur traurig und einsam.
Wow, eigentlich wollte ich gar nicht so viel schreiben. Von
ihm. Über uns. Eigentlich wollte ich, dass dies ein positiver Eintrag wird.
Stattdessen tippe ich diese Zeilen mit Tränen in den Augen.
Warum bin ich nach Dortmund gezogen?
Ich habe vor Grundschullehramt an der TU Dortmund zu
studieren. Derzeit arbeite ich als Pädagogische Betreuung in einer OGS
(Offenen-Ganztags-Schule) und es macht mir unheimlich Spaß Zeit mit den Kiddys
zu verbringen. Witzig, irgendwie. Eigentlich wollte ich nie mit Kindern
arbeiten. Aber der Job hat mich tatsächlich eines Besseren belehrt. Ich muss
aber ehrlich sagen, dass ich etwas Panik vor dem Studium habe. Ich werde viel
Mathe haben und das ist etwas, das mir überhaupt nicht liegt.
Sollte es tatsächlich Leute geben, die meine früheren
Einträge lesen, hier eine kurze Info: Das Japanologie-Studium hatte ich
abgebrochen, da es mir zu viel wurde. Dafür habe ich eine Ausbildung zum Kaufmann
für Büromanagement abgeschlossen, auch wenn dies Jahre waren, die mich
unheimlich gequält haben aufgrund meiner Chefin. Aber hey, diese Zeit ist
vorbei und momentan geht es mir, wenn man mal von dem ganzen romantischen Kram
absieht, ziemlich gut.
Es tut gut, zu schreiben. Es hat mir gefehlt.
Ich habe einen neuen Job gefunden.
Ich habe eine neue Wohnung gefunden.
Ich wohne in einer neuen Stadt.
Ich bin Single
Ich überlege nochmal zu studieren.
Und ich habe morgen Geburtstag. Yay…
Ich möchte wieder glücklich werden.
Vielleicht bis bald,
Dominik